python
-Programm ausgeführtHier soll es hingehen: Auswertung von Praktikumsversuchen:
Versuch aus dem Fortgeschrittenen-Praktikum: Lebensdauer kosmischer Myonen
Eine Programmiersprache wie Python lässt sich nicht an einem Tag lernen.
Hier geben wir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Konzepte.
Keine Angst: Zum Erstellen von Plots und für einfache Auswertungen muss man nicht viel Python können!
Die folgenden Beispiele kann man auf der Kommandozeile durch ausführen von
ipython
ausprobieren.
print('Hello, World!')
Zum Vergleich: C++
#include <iostream>
int main(int argc, char *argv[])
{
std::cout << "Hello, World!" << std::endl;
return 0;
}
Sehr wichtig für die Leute, die mit euch Arbeiten und für euch zwei Wochen später, sind Kommentare, die erklären, was euer Code tut.
Alles was in Python hinter einem #
steht, wird nicht als Code betrachtet und dient als Kommentar.
# This just prints the traditional greeting to the console
print("Hello, World!")
Kommentare sollten nicht erklären, was der Code tut, sondern warum.
Kommentare, wie jeder andere Code, sollten auf englisch sein.
a = 2
b = 3
Variablennamen können auch überschrieben werden:
a = 42
b = a
a = 0
b
print(None)
Funktionen, die 'nichts' zurückgeben, geben None
zurück:
a = print('test')
print(a)
True or False
None
oder leere Objekte verhalte sich wie False
, andere wie True
None or 'Hallo'
Ganze Zahlen: 42
Kommazahlen: 3.14
Rechenoperatoren:
+
, -
, *
**
(Potenzieren: 2**3
→ 8
)/
(3 / 2
→ 1.5
)//
(Ganzzahldivision: 3 // 2
→ 1
)%
(Modulo-Operation, Divisionsrest: 7 % 4
→ 3
)x = 5
y = 3
x + y
Vergleichsoperatoren geben True
oder False
zurück
==
, !=
>
, <
, >=
, <=
x < y
Stehen in '
oder "
.
foo = 'foo'
bar = "bar"
Strings können mit +
konkateniert werden:
foo + " " + bar
Gedacht für mehrere Werte vom selben Typ.
names = ['foo', 'bar']
names[1]
names.append('baz')
names
Listen werden mit +
zusammengeführt:
names + ['thing']
Man kann die Liste auch erweitern:
names.extend(['quux'])
names
names[1] = 'new'
names
Mit in
prüft man, ob ein Wert in der Liste ist:
weekdays = ['Mo', 'Di', 'Mi', 'Do', 'Fr', 'Sa', 'So']
'Mo' in weekdays
Gedacht für Werte mit unterschiedlichen Typen. Unveränderbar nach Erzeugung. Können wahlweise auch ohne Klammerngeschrieben werden (wenn es eindeutig ist).
tup = 5, 3
tup
tup[0]
tup[1] = 7
numbers = { 'one': 1, 'two': 2, 'three': 3 }
numbers['two']
Dictionaries sind extrem hilfreich, zum Beispiel um die gleiche Analyse für verschiedene Datensätze durchzuführen:
data = {'Cu': [1.1, 1.2, 1.3, 1.4], 'Fe': [0.7, 0.8, 0.9, 1.0]}
data['Cu']
Mit Funktionen lässt sich Code leicht wiederverwenden. Eine Funktion nimmt Parameter, verarbeitet sie und gibt Ergebnisse zurück.
print('Hello!')
len([1, 2, 3, 4, 5])
Viele Funktionen haben mehrere Parameter, einige können sogar beliebig viele haben:
print(1, 2, 3, 4, 5)
Viele Funktionen haben optionale Parameter mit eigenem Namen, sogenannte "keyword arguments":
print(1, 2, 3, sep=', ')
Objekte haben auch Funktionen (nennt man Methoden):
s = 'test'
s.upper()
'foo bar baz'.split()
In IPython kann man wie folgt auf die Dokumentation einer Funktion zugreifen:
print?
Ansonsten findet man ausführliche Erklärungen in der offiziellen Dokumentation.
Die Zeilen eines Python-Programms werden nacheinander ausgeführt.
Sogennante Kontrollstrukturen erlauben es, den Ablauf zu steuern.
if
/elif
/else
: Je nach Bedingung unterschiedliche Befehle ausführena = 3
if a == 1:
# muss eingerückt werden, 4 spaces:
print('foo')
elif a == 2:
print('bar')
else:
print('baz')
while
-Schleifen: Wiederholen, solange ein bestimmter Ausdruck erfüllt ist.i = 0
while i < 5:
print(i)
i += 1
# there has to be a better way!
for
-Schleifen: Wiederholen für jedes Element (z.B. einer Liste)data = [10, 42, -1]
for x in data:
# Wir können auf das jetztige Element als "x" zugreifen
print(2 * x)
for i in range(5):
print(i)
for i in range(2, 5):
print(i)
for i in range(10, 3, -1):
print(i)
for day in weekdays:
print("Heute ist", day)
Zwei sehr nützliche Funktionen sind enumerate
und zip
for i, day in enumerate(weekdays):
print(day, " ist der ", i+1, ". Tag der Woche", sep="")
english = ["foot", "ball", "goal"]
german = ["Fuß", "Ball", "Tor"]
for a, b in zip(english, german):
print(a, b)
Das obere würde man eher so machen:
translations = {
'foot': 'Fuß',
'ball': 'Ball',
'goal': 'Tor',
}
for e, g in translations.items():
print(e, g)
def
¶Bevor man eine Funktion verwenden kann, muss sie erst definiert werden.
Das wird wie folgt gemacht.
Mit dem Keyword return
kann man die Funktion beenden und Ergebnisse zurückgeben.
def add(x, y):
z = x + y
return z
add(2, 2)
Man kann auch mehrere Werte zurückgeben:
def divide(x, y):
return x // y, x % y
n, rest = divide(5, 3)
n, rest
def factorial(n):
if n == 0:
return 1
else:
return n * factorial(n - 1)
factorial(4)
import
¶In Python kann man Programme in einzelne Module portionieren.
Es stehen bereits unglaublich viele Module für Python zur Verfügung. Gerade fürs wissenschaftliche Arbeiten ist eigentlich alles da was man braucht und noch viel mehr. Braucht man etwas aus einem anderen Modul, importiert man es:
import os
os.listdir()
Man kann auch nur einzelne Funktionen importieren:
from os.path import join
outputpath = "Plots"
join(outputpath, "fig1.pdf")
from module import *
importiert jede Funktion eines Moduls. Sollte auf Grund von möglichen Mehrfachbelegungen
nicht in größeren Programmen verwendet werden
from os.path import *
outputpath = "Plots"
if exists(outputpath):
print("Plots exists!")
Den Modulen können mit as
neue Namen gegeben werden
import os.path as pa
pa.join(outputpath, "fig1.pdf")
.py
python programm.py
.py
) kann man als Module benutzen. Liegt eine Datei test.py
im selben Ordner, so kann man import test
ausführen.Es folgt ein fertiges Python-Programm.
Speichert es als primes.py
ab und startet es aus dem Terminal mit python primes.py
.
def primes(max_num):
# Only primes smaller than max_num are calculated
is_prime = max_num * [True]
is_prime[0] = False
is_prime[1] = False
primes = []
# Sieve of Erathosthenes:
for i in range(2, max_num):
if is_prime[i]:
for j in range(2 * i, max_num, i):
# Multiples are not primes
is_prime[j] = False
primes.append(i)
return primes
print(primes(100))
Mit \
kann man in Strings besondere Anweisungen setzen:
'\n'
-> Zeilenumbruch'\t'
-> Tab'\\'
-> normales '\'
Wenn man viele '\'
schreiben muss (z.B. in LaTeX-Code), lohnt es sich diese Funktion mit dem Prefix r
auszuschalten:
print(r'\Huge\texttt{Python}')
Oft will man Werte oder andere Strings in einen String einsetzen.
Dafür stellt Python die mächtige format()
-Methode bereit:
'Erster Wert: {}, Zweiter Wert: {}'.format(42, 0)
Die {}
-Markierungen werden durch die Parameter von format()
ersetzt.
format()
hat viele fortgeschrittene Funktionen:
'Das Ergebnis ist {:.2f}'.format(3.2291421)
Will man {
oder }
im Text stehen haben (gut für LaTeX) geht das mit doppelten {{
oder }}
.
LaTeX sieht dann leider so aus:
print(r'\SI{{{:.4f}}}{{{:s}}}'.format(1.23456, r'\kilo\joule'))
Ausführliche Beispiele zur Benutzung von Format findet man z.B. in der offiziellen Dokumentation:
https://docs.python.org/3.1/library/string.html#format-examples
Sind nützlich, um Listen oder Dictionaries umzuwandeln oder zu erzeugen:
[2 * x for x in range(5)]
{num + 1: name for num, name in enumerate(weekdays)}
[x + y for y in range(3) for x in range(4) if x % 2 == 0]